Donnerstag, 9. Februar 2012

Hilfsaktion für die Kröten; von fnp.de (Taunus Zeitung)


Schutzzaun wird repariert, um ein weiteres Massaker zu verhindern

Weil die alten Krötenschutz-Vorrichtungen an der L 3025 zwischen Schmitten und Niederreifenberg verrottet und kaputt sind, drohte nach Angaben des BUND im Frühjahr ein Krötenmassaker. Ein Arbeitseinsatz soll jetzt Schlimmeres verhindern.
Von Matthias Pieren
Schmitten. Bald wieder in Gefahr, von einem Auto überfahren zu werden: Zwei Erdkröten überqueren auf dem Weg zum Laichgewässer eine Landstraße.Bald wieder in Gefahr, von einem Auto überfahren zu werden: Zwei Erdkröten überqueren auf dem Weg zum Laichgewässer eine Landstraße.Bald wieder in Gefahr, von einem Auto überfahren zu werden: Zwei Erdkröten überqueren auf dem Weg zum Laichgewässer eine Landstraße."Ich hörte die unsäglichen Laute von überfahrenen und verendenden Kröten am anderen Ende des Telefons", kann sich Claudia Weiand, die Vorsitzende des BUND Hochtaunus, noch gut an einen verzweifelten Hilferuf zweier Krötenretterinnen erinnern, der sie vor rund einem Jahr erreichte. Auf der L 3025 zwischen Schmitten und Niederreifenberg ereignete sich seinerzeit das größte Krötenmassaker, das die Retter der Amphibien in den vergangenen Jahren im Kreisgebiet erlebt hatten. "Tausende Tiere fanden seinerzeit den Tod auf der vielbefahrenen Landstraße."
Um ein solches Szenario in diesem Jahr zu verhindern, startete der Kreisverband des BUND jüngst einen Hilfeaufruf, der auf offene Ohren bei Behörden und der interessierten Bevölkerung stieß. Bei einem koordinierten Arbeitseinsatz am Samstag, 25. Februar, von 8 bis 16 Uhr soll der marode Krötenzaun auf dem Abschnitt der Landstraße in Höhe der beiden Bärenfichtenweiher erneuert werden.
Der dort installierte Schutzzaun ist nie gewartet worden, so dass das Holz auf einigen Abschnitten verrottet ist. Da sich zudem der Boden abgesenkt hatte, hätten die im Frühjahr zwischen Wald und Fischteichen wandernden Tiere ungehindert unter den Zäunen hindurchkriechen können und wären von den Autofahrern erfasst worden.
"Auch die Röhren, durch welche die Amphibien eigentlich wandern sollten, sind seit dem Krötenmassaker vor einem Jahr immer noch verstopft", berichtet die Umweltaktivistin von der drohenden Wiederholung des Fiaskos. Seinerzeit konnte die Situation nur deshalb ein wenig entschärft werden, weil eilends alarmierte Retter unter Gefährdung ihres eigenen Lebens über mehrere Tage hinweg weitere tausende Tiere in Eimern über die Straße trugen.
Bei der Unteren Naturschutzbehörde wurde der aktuelle Hilferuf des BUND von dem Wildbiologen Dr. Dr. Dieter Selzer gehört. Dank des schnellen und unkomplizierten Handelns des neuen Mitarbeiters in der Behörde sowie der Gemeinde Schmitten, die sich ebenfalls engagiere, sei die für Ende Februar terminierte Hilfsaktion zur Krötenrettung nun ohne Gefährdung der Helfer durch den Autoverkehr möglich, lobte Weiand das Engagement Selzers.
"Während der Aktion wird der Verkehr durch eine Ampelanlage einseitig geregelt, so dass alle Helfer gefahrlos den von der Stadt Königstein zur Verfügung gestellten mobilen Krötenschutzzaun am Straßenrand montieren können", schildert die BUND-Vorsitzende die Situation. "Privatleute haben Holz zur Erneuerung des Bretterzaunes zur Verfügung gestellt."

Feuerwehr macht mit

Gerhard Mander von den Grünen aus Schmitten hat die Unterstützung der Feuerwehr aus seinem Wohnort Dorfweil organisiert, die den Krötentunnel durchspülen und von Laub befreien wird. Alle Helfer werden zudem während des Tierschutz-Einsatzes Warnwesten tragen.
Wer die vom BUND, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und den Grünen in Schmitten getragene Aktion am 25. Februar unterstützen will, kann sich bei Claudia Weiand per Mail an Claudia.Weiand@bund.net oder telefonisch unter der Nummer (01 75) 5 67 02 28 melden.

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