Samstag, 1. Dezember 2012

Kreis-Naturschutzpreis für Ernst Bach; Usinger Anzeiger vom 29.11.2012


Artikel aus dem Usinger Anzeiger vom 29.11.2012

Lebenswerk des Hauseners gewürdigt - Amphibienteam aus Schmitten und Agendagruppe aus Weilrod weitere Preisträger

HOCHTAUNUS (sn). 
Das Lebensmotto Ernst Bachs „Tritt heraus in das Licht der Dinge, lass die Natur dein Lehrer sein“ (William Wordsworth, 1770-1850) trifft auch für die anderen Preisträger des Naturschutzpreises 2011 des Hochtaunuskreises zu. Am Dienstagabend verlieh Kreisbeigeordneter und Umweltdezernent Uwe Kraft in den Räumen des Taunus-Informationszentrums diese Auszeichnung in einer kleinen Feierstunde.
Ganz besonders freute sich Kraft seinen „väterlichen Freund und Weggefährten“ Ernst Bach aus Neu-Anspach-Hausen für sein Lebenswerk zu ehren. Denn Bach engagiere sich seit Jahrzehnten im Bereich des Naturschutzes. Dabei habe er nicht nur Patenschaften für Bäche, Wiesenbiotope und Vogelschutzgehölze übernommen, sondern er habe auch zahlreiche Lebensräume selbst angelegt, wie einen Mischwald von 3,5 Hektar, Trockenmauern, Baumreihen und Feldgehölze, die zur Vernetzung der Biotope in der Landschaft dienen. Ein ganz besonderes Anliegen Bachs ist die Umweltbildung. Seit vielen Jahrzehnten organisiert er Aktionswochen für Schulklassen und Lehrfahrten für Kindergarten- und Grundschulkinder. Dieses Engagement weiß auch die Stadt Neu-Anspach zu schätzen und schlug den Hausener Landwirt für den Naturschutzpreis vor. Und so wählte die Jury aus Kreistagsmitgliedern Bach als Hauptpreisträger des Jahres 2011 aus. 

Den zweiten Platz nahm das Amphibienteam „Obermühle und Bärenfichtenweiher“ aus dem Raum Glashütten/Schmitten ein, das 400 Euro von den ausgelobten 1500 Euro erhielt. Für die diesjährige Bewerbung um den Naturschutzpreis hatte das Amphibienteam seine Hilfsaktion am Bärenfichtenweiher in Schmitten eingereicht, nachdem es im vergangenen Jahr mit seinem Engagement in Glashütten zum ersten Mal zu den Preisträgern zählte. Wie Kraft berichtete sei die Gruppe 2011 kurzfristig auf die akuten Probleme bei der Amphibienwanderung zwischen Niederreifenberg und Schmitten aufmerksam gemacht worden und habe trotz der gestiegenen  Arbeitsbelastung sofort mit tatkräftiger Hilfe reagiert. So konnte die Gruppe mit Hilfe von Unterstützung aus den benachbarten Orten etwa 2000 Tiere an der Obermühle bei Schloßborn und 2400 Tiere am Bärenfichtenweiher retten. Bei den nächtlichen Einsätzen an der viel befahrenen Straße hätten die Gruppenmitglieder ihr eigenes Leben für die Amphibien riskiert. Mittlerweile habe die Amphibienleiteinrichtung in Schmitten, die bereits seit 30 Jahren exsitiere, für das Jahr 2012 wieder notdürftig seitens der Kommunen Schmitten und Königstein sowie der Königsteiner Feuerwehr wieder notdürftig instand gesetzt werden können, ergänzte Kraft. 

Um Kröten, Frösche, Molche und Feuersalamander weiter bachabwärts im Weiltal kümmerte sich die Umweltgruppe der Lokalen Agenda 21 Weilrod unter Mithilfe von Bürgen aus den umliegenden Ortsteilen. Und dafür wurde die Umweltgruppe mit dem dritten Platz und 100 Euro  des Naturschutzpreises ausgezeichnet. Was 2011 mit einer ersten Aktion an der Ziegelhütte begann, setzte die Gruppe 2012 mit einem auf den Bereich Emmershäuser Hütte ausgedehnten Einsatz fort. Außerdem beschäftige sich die Umweltgruppe mit Möglichkeiten zur Verringerung des CO2-Ausstoßes, habe sich um Ursachenforschung des Trockenfallens der Weil bemüht und eine Pflegegruppe für das Naturschutzgebiet Riedelbacher Heide ins Leben gerufen, fügte Kraft an. 
Die drei Preisträger seien exemplarische Beispiele, die das ehrenamtliche Engagement im Naturschutz widerspiegelten, so der Umweltdezernent. „Der Preis soll eine Anregung und Werbung sein, es diesen Menschen gleichzutun“, so Kraft. Für das kommende Jahr kündigte er eine Änderung der Regelungen an, der Preis werde zukünftig als Umwelt- und Naturschutzpreis  ausgelobt.

Foto: Gabriele Weck (von links) und Angelika Wiesner vom Amphibienteam „Obermühle und Bärenfichtenweiher“, Ernst Bach sowie Sabine Neugebauer, Hagen Häusler und Thomas Dietrich von der Weilroder Agendagruppe Umwelt freuten sich über den Naturschutzpreis 2011 des Hochtaunuskreises, den sie für ihr Engagement verleihen bekamen. Foto: A. Neugebauer

Umweltgruppe erhält Naturschutzpreis des Hochtaunuskreises

Preisverleihung 27.11.2012, Taunus-Informationszentrum 

Liebe Freunde der Agenda Umwelt,

gestern Abend durften wir vier, Thomas Dietrich, Hagen Häusler, Angelika Künkenrenken und ich, als dritte Preisträger den Naturschutzpreis 2011 des Hochtaunuskreises aus den Händen vom Kreisbeigeordneten und Umweltdezernenten Uwe Kraft entgegen nehmen. Als erster wurde Ernst Bach für sein Lebenswerk geehrt. Den zweiten Platz nahm das Amphibienteam „Obermühle und Bärenfichtenweiher“ ein.

Sabine Neugebauer

Montag, 16. April 2012

Rohre enden im Nichts - Hilferuf der Tierschützer verhallt – Rettung der Kröten kostet viel Kraft; von fnp.de

Nicht überall gute Bedingungen für Tiere und Menschen:
Artikel der Taunus Zeitung vom 15.04.2012

Rohre enden im Nichts

Hilferuf der Tierschützer verhallt – Rettung der Kröten kostet viel Kraft

Vorsicht, Kröte kreuzt! Ein solches Schild wünschen sich die Tierschützer zwischen Schmitten und Niederreifenberg. Doch bis dieser Wunsch in Erfüllung geht, wird es noch einige tote Geschöpfe und gefährliche Situationen geben.

Von Corina Appel

Dieses Leitrohr unter der Straße zwischen Schmitten und Niederreifenberg ist für die Krötenwanderung nutzlos, finden zumindest Günter Schmunk und Angelika Wiesener: Raus kommen die Kröten, rein nicht mehr. Foto: AppelDieses Leitrohr unter der Straße zwischen Schmitten und Niederreifenberg ist für die Krötenwanderung nutzlos, finden zumindest Günter Schmunk und Angelika Wiesener: Raus kommen die Kröten, rein nicht mehr. Foto: Appel Schmitten. Was sich seit ein paar Wochen nachts auf der Straße zwischen Schmitten und Niederreifenberg abspielt, kommt einem Massaker gleich. Die Opfer: Kröten, Frösche und Molche. Die Täter: Autofahrer, auch wenn sie dies natürlich nicht vorsätzlich tun.
Renate Beresheim aus Niederreifenberg hat Fotos gemacht, die nichts für schwache Tierfreunde-Herzen sind. Jedes Jahr zu dieser Zeit finden die Amphibien Idealbedingungen für ihre Wanderung aus dem Wald an die Anglerteiche, um dort zu laichen. Dass dazwischen eine stark frequentierte Straße liegt, wissen sie nicht. Und selbst wenn, würden sie dennoch ihrem Instinkt folgen. Was also tun?
"Ein intakter Zaun und ein funktionierendes Leitsystem würden Abhilfe schaffen", stellt Günter Schmunk, stellvertretender Vorsitzender des BUND Königstein-Glashütten, fest. Einen Zaun aus Holz gibt es bereits. Allerdings ist der schon einige Jährchen alt und mittlerweile so morsch, dass er in sich zusammenfällt. Oder die Erde unter dem Zaun ist weggespült, so dass die Kröten durchschlüpfen können.

Nicht verantwortlich

Reparieren? Fehlanzeige! Die Gemeinde, der Forst, der Anglerverein und die Straßenverkehrsbehörde fühlten sich auf Nachfrage und nach Aussage von Schmunk nicht verantwortlich.
In Eigenhilfe hatten Mitglieder des BUND und des Amphibienteams Schloßborn im vergangenen Jahr einen grünen Kunststoffzaun gezogen, aber zwischen dem Ortsausgang Schmitten und dem Parkplatz Talgrund existiert bisher noch gar nichts. Kein Zaun, der die Amphibien hindert, auf die Straße zu gelangen. Und kein Leitsystem. Daher ist das Kröten-Massaker hier am schlimmsten. Und selbst an den Stellen, an denen der Holzzaun zuletzt bekanntlich notdürftig repariert oder der Kunststoffzaun aufgestellt wurde, haben es die kleinen Kaltblüter schwer.
Denn sie müssen ans Wasser, und dorthin kommen sie, indem sie durch ein breites Gitter in ein Röhrensystem fallen, von dem aus sie sicher unter der Straße durch und auf die andere Seite krabbeln. Doch hier enden die Rohre oft in der Luft. Nun müssten den Kröten also Flügel wachsen, damit sie sicher auf die Erde gelangen. Und auf dem Rückweg könnten sich die Tiere vielleicht im Stabhochsprung üben, um wieder in das Rohr zu kommen, das hoch am weggespülten Hang aus der Erde ragt.
"Also hüpfen die kleinen Froschlurche so lange am Zaun entlang, bis eine Lücke kommt und von dort über die Straße. Zwar sind sechs Tierfreunde in Warnwesten unermüdlich im Einsatz, um die Tiere einzusammeln und in Eimern über die Straße zu tragen, doch das ist nicht nur gefährlich, sondern auch Kräfte zehrend", berichtet Angelika Wiesener vom Amphibienteam. Sie organisiert und koordiniert die Einsätze und ist über jeden freiwilligen Helfer froh (Telefon 0 61 74-93 53 33).
"Während der Zeit der Krötenwanderung sind nicht nur die Amphibien gefährdet, sondern auch die Verkehrsteilnehmer. Denn die überfahrenen Kröten kleben wie Schmierseife auf der Straße. Im Sinne aller – der Tiere und der Menschen – fordern die Tierfreunde daher mindestens Schilder, die auf die Krötenwanderung hinweisen. Außerdem wünschen sie sich einen intakten Zaun und ein funktionierendes Leitsystem. Immerhin folgt der Krötennachwuchs in etwa drei bis vier Monaten seinen Eltern in den Wald und muss dann auch die Straße überwinden.

Artikel vom 15. April 2012, 23.10 Uhr (letzte Änderung 16. April 2012, 04.07 Uhr) 

gebloggt von fnp.de

Samstag, 14. April 2012

Endergebnis der Amphibienwanderung 2012 im mittleren Weiltal



Die Laichwanderung 2012 im mittleren Weiltal scheint beendet. Heute wurden die Zäune abgebaut. Ein ausführlicher Artikel dazu folgt noch.

Mit dem Ergebnis können wir, denke ich, sehr zufrieden sein. Die beiden Sammelorte waren jedoch unterschiedlicher als es die Grafik oben erscheinen lässt. Wanderten an der Ziegelhütte im ersten Schwung (um den 01.03.2012) fast nur Frösche, waren an der Emmershäuser Hütte zu dieser Zeit keine Tiere unterwegs.

Dort kamen dann in der Folge Kröten in einer Anzahl, die uns echt überrascht hat. Natürlich waren auch immer einige Molche darunter und als bemerkenswerter Abschluss dann jeweils fünf Feuersalamander an zwei aufeinander folgenden Tagen.

Insgesamt waren die Zäune 48 Tage lang aufgestellt und wurden täglich kontrolliert. Im Vorjahr stand der Zaun an der Ziegelhütte 45 Tage. Im Schnitt wanderten an der Ziegelhütte damit 10 Tiere/Tag (Vorjahr 11/Tag), an der Emmershäuser Hütte waren es durchschnittlich 12 Amphibien pro Tag.

Für die nächste "Wandersaison" 2013 ist geplant, den Zaun an der Emmershäuser Hütte wenn möglich in Richtung Emmershausen zu verlängern und die Tiere enstprechend der Gruppen Frösche / Kröten / Molche zu erfassen.

Zusammenfassend ist auch zu sagen, dass die Zahl der Helfer bei den Sammlungen und bei den Arbeiten an den Zäunen zurück gegangen ist. Auch da sind wir für die nächsten Saison bemüht, wieder etwas mehr Engagement zu wecken.

Hier im Blog wird jetzt bestimmt saisonbedingt etwas Ruhe einkehren. Vielleicht findet sich ja noch der eine oder andere Artikel zum Thema.

Ich persönlich möchte mich ganz herzlich bei allen Helfern, Interessierten und Spendern für die Unterstützung bedanken.

Gruß
Thomas Dietrich    

Dienstag, 10. April 2012

Fünf Feuersalamander an der Emmershäuser Hütte


Sabines toller "Fang" von heute Morgen: Feuersalamander!

Emmershäuser Hütte am 10.04.2012

Emmershäuser Hütte am 10.04.2012

Zaunabbau am kommenden Samstag, 14.04.2012, 09.00 Uhr


Liebes Amphibienteam,

da mittlerweile wohl alle Kröten und Molche in ihren Teich gefunden haben und die letzten hoffentlich bei mildem Wetter und Regen in dieser Woche unterwegs sind, wollen wir am Samstag am 9 Uhr, Treffpunkt Ziegelhütte, die Zäune wieder abbauen. Ich hoffe auf rege Teilnahme, damit wir schnell alles wieder unter Dach und Fach haben.

Viele Grüße

Sabine Neugebauer

Sonntag, 8. April 2012

Sammlungsergebnis Karsamstag und Ostersonntag

Hallo Amphibienfreunde,

auch den Amphibien war das Osterfest bislang zu kalt. Nur ganz wenige Tiere konnte Sabine am Samstag finden, bei mir waren es heute morgen bei frostigen -2° gar keine.

Die Laichwanderung neigt sich jetzt dem Ende, gut möglich, dass die kommende Woche die letzte in dieser Saison sein wird.

In der nächsten Woche sind noch einige Lücken im Sammelkalender. Würde mich freuen, wenn wir auch die letzten Tage mit freiwilligen Meldungen noch abdecken könnten.

Euch allen noch ein schönes Osterfest!

Thomas Dietrich

p.s.:
Ich will ja der Abrechnung nicht vorgreifen, aber die 1000er Marke haben wir schon geknackt!

Freitag, 6. April 2012

Sammlungsergebnis Karfreitag, 06.04.2012

Emmershäuser Hütte, Karfreitag, 06.04.2012

Heute morgen bei 3° waren lediglich 3 Molche zu transportieren. Wie unschwer zu erkennen ist hatte ich deswegen auch etwas Zeit, mich mit meinem "Transportgut" zu beschäftigen.

Ich wünsche allen Helfern ein frohes und entspanntes Osterfest!

Thomas Dietrich

Donnerstag, 5. April 2012

lat.: Bufo bufo - Minikröten im mittleren Weiltal - Später Schub bei der Laichwanderung


Ein tolles Sammelergebnis hat Marlis heute mit Ihrer Mail lesenswert zusammengefasst:

Hallo,

nachdem am Dienstag bei 4° und sonnigem Wetter das Sammelergebnis mit 0 Tieren an der Ziegelhütte und 5 Kröten und 1 Molch eher dürftig war, hat der Regen in der Nacht die Kröten noch mal richtig auf Trapp gebracht. 

Das Ergebnis vom Mittwoch, 6°, locker bewölkt: Ziegelhütte 18 Kröten und 1 Frosch, Emmershausen: 55 (!) Kröten und 1 Feuersalamander. Heute waren bei 3°, locker bewölkt an der Ziegelhütte 4 männliche Kröten in den Eimern. In Emmershausen war Molchtag: 5 an der Zahl und 2 Minikröten habe ich hier aus den Eimern befreit. 

Gestern waren auch schon einzelne Minikröten in Ehs dabei. Da es ja noch keine kleine Kröten von diesem Jahr sein können habe ich mal „gegooglet“ und bin auf folgendes gestoßen:

Minikröte im April

Foto: BUND Wetter/Herdecke
Einen etwas ungewöhnlichen Fund hatten wir am 9. April 2009 bei der Amphibienschutzaktion in Herdecke zu verzeichnen: Eine kleine Erdkröte (Bufo bufo), nur etwa 3 cm groß, leicht rötlich gefärbt und schön knubbelig. Hüpfte quicklebendig fast wie ein Frosch, erst im Fangeimer, dann durch die Gegend. Gefunden wurde sie am Schutzzaun auf der Hinwanderung zum Laichgewässer. Ungewöhnlich ist dies, weil das ein Jahr alte Tier noch nicht geschlechtsreif ist und daher gar nicht auf Laichwanderung war.
Als Amphibienschützer bekommt man an den Laichgewässern normalerweise nur erwachsene Erdkröten und anschließend deren Nachwuchs zu sehen – in Form von Laichschnüren, Kaulquappen und schließlich den gut 1 cm langen „Hüpferlingen“. Nach Verlassen ihres Geburtsgewässers leben die noch nicht geschlechtsreifen Kröten erst 3 bis 5 Jahre lang an Land, bevor sie sich das erste Mal selbst auf Laichwanderung begeben. In dieser Zeit sind sie nur selten und – wie dieses Tier – eher zufällig zu beobachten.


Meine Minikröten waren ebenfalls rötlich gefärbt und sahen genauso aus.

Gruß
Marlis